Über die Grüne Grenze

Von Fluchtgeschichten in die Schweiz 1938–45

Auf fünf Touren entlang der sogenannten Grünen Grenzen der Schweiz erzählen Historiker- und Pilgerbegleiter:innen Geschichten von Grenzwächtern, Fluchthelfer:innen und vor allem von Geflüchteten aus den Jahren 1938–45.

Bereits im Sommer 1938 begann die Schweiz die Grenzen abzuriegeln. Ausgenommen waren Härtefälle, wobei sich die Härtefallkategorien während der Kriegsjahre mehrfach veränderten. Grenzwächter waren häufig nicht über die aktuellen Bestimmungen aus Bern informiert und so herrschte oft Willkür bei der Aufnahme und Abweisung von Flüchtenden an der Grenze, wo sich äusserst dramatische Szenen abspielten. Vor allem für die Tausenden verfolgten Jüdinnen und Juden, aber auch für die politischen Gegner*innen der Nazis, Deserteure, Kriegs­gefangene, Zwangs- und Fremdarbeiter*innen aus besetzten Ländern Europas gab es nur noch den illegalen Weg über die sogenannte Grüne Grenze in die Freiheit. Einige der Grenzübertritte, die in diesen Jahren versucht wurden, glückten, zu viele aber scheiterten.

Wir folgen den Spuren von Menschen, deren Lebensweg an den Grünen Grenzen eine entscheidende Wende nahm. Diese Pilgertouren sind eine Form des Gedenkens – ein «Memorial auf dem Weg» in Verbundenheit mit früheren Generationen von Flüchtenden in die Schweiz.

Dieses Angebot richtet sich an alle, die sich für die Geschichte der Schweiz vor und während des 2. Weltkriegs und für die Schicksale der Geflüchteten interessieren.


Wann

21. Juni, 28. Juni, 30. August, 13. September, 25. Oktober 2025

Dauer

Die Routen belaufen sich auf 2.5 bis max. 3 Stunden Wanderzeit, plus Zeit für Informationen und eine kleine Mittagsrast (Verpflegung aus dem Rucksack).

Kosten

Kollekte (Richtwert: 25.–)

Anmeldung

Anmeldung erforderlich, begrenzte Teilnehmerzahl

pilgerzentrum_at_reformiert-zuerich.ch

Wegen Grenzübertritten ist die Identitätskarte erforderlich.

Nächste Veranstaltungen

Wann
Thema
Route
Treffpunkt
Strecke
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Begleitung
Sa, 21. Juni 2025
10:00 – 15:00
21

«Ein einziger Schritt entschied über Leben und Tod.»

Flüchtlingsschicksale im Grenzgebiet Basel

Bahnhof Lörrach – Eiserne Hand (Riehen) – Grenze Weilstrasse Riehenfakultativ: Gedenkstätte Riehen


Die Tour folgt einer häufig benutzen Flucht­ strecke über die grüne Grenze bei der sogenannten «Eisernen Hand» von Lörrach nach Riehen. Sie endet in der Gedenkstätte im ehemaligen Bahnwärterhaus in Riehen.


10:00

Bahnhof Lörrach

Sa, 28. Juni 2025
10:00 – 15:00
28

Rettung vom Totenwagen: Geschichten von Flucht und klandestinen Verhandlungen

Hohenems (Österreich) – Grenze Hohenems- Diepoldsau – Lustenau – St. Margrethen


Erzählt werden die Geschichten von Geflüchteten, dem Fluchthelfer Paul Grüninger sowie den Verhandlungen zwischen Saly Mayer (damals Präsident des Schweiz. Israelit. Gemeindebunds) und Rudolf Kasztner mit der SS zur Rettung ungarischer Juden und Jüdinnen aus Bergen-Belsen (sog. Kasztner-Transport).

10:00

Bahnhof Hohenems

Sa, 30. Aug. 2025
09:45 – 15:00
30

«Wir wussten, dass überall in der Dunkelheit Wachtposten und Schäferhunde waren.»

Flüchtlingsschicksale im Grenzgebiet Basel



Grenzach Friedhof – Grenzach Zoll – Grenzacherhorn – Chrischona 


Wir folgen dem verwirrenden Grenzverlauf und treffen auf Fluchtgeschichten von jüdischen Menschen, Zwangsarbeiter:innen, Kriegsgefangenen sowie Schweizer Grenzwächtern.


09:45

Haltestelle Grenzach, Seidenweg,

vor der Kirche St. Michael

Sa, 13. Sept. 2025
09:45 – 15:00
13

«Paul Grüninger hat mir das Leben gerettet.»

Flüchtlingsschicksale im Grenzgebiet St. Gallen

Zollamt Diepoldsau/Hohenems – Altstätten (SG); fakultativ: Museum Prestegg (Sonderausstellung über den 2. Weltkrieg im Rheintal)


Jüdinnen und Juden aus Wien trafen im Grenzort Hohenems ein und versuchten von dort in den Kanton St. Gallen zu gelangen, wo Polizeihauptmann Paul Grüninger einige hundert von ihnen aufnahm, bis er deshalb entlassen wurde.



09:45

Haltestelle Diepoldsau Schweizer Zoll

Sa, 25. Okt. 2025
10:00 – 15:00
25

In der Schweiz angekommen: Endlich in Sicherheit?

Jüdische Flüchtlinge in Basel 1938–45

Basel, Badischer Bahnhof – Hammerstrasse – Kornhausgasse – Lohnhof – Sommercasino


Wie wurden jüdische Flüchtlinge in Basel aufgenommen, wie wurden sie behandelt? Diese Stadttour folgt Stationen, die für die Geflüchteten, die es nach Basel geschafft hatten, eine Rolle spielten.


10:00

Haupteingang Basel, Badischer Bahnhof